[M1] „Mythos Stahlwerk“ bleibt bestehen

Verbandsliga Ost, Männer 

 

29.21.2025

 

SSV Stahl Rietschen  31 (16)

Radeberger SV           30 (16)

 


„Mythos Stahlwerk“ so betitelten die Radeberger 2018 im Spielvorbericht die Rietschener Halle. Im anschließenden Verbandsligaspiel gewannen die Stahlmänner mit der Schlusssirene durch ein Tor von Tom Holubek mit 28:27. Am vergangenen Wochenende kam es fast zu einer Duplizität der Ereignisse, als der Rietschener Luca Gäbler 8 Sekunden vor Abpfiff die Stahlmänner auf die Siegerstraße schoss.



Doch fangen wir von vorn an. Auf Rietschener Seite fehlte wieder eine Hand voll Spieler. Jedoch ereilte dieses Schicksal auch die Bierstädter. Die Hausherren kamen schwer in die Partie. Vor allem in der Abwehr und in Kooperation mit dem Torhüter hatten sie oft das Nachsehen. Der Radeberger Spielmacher, Jan Schulz, wirbelte die SSV-Hintermannschaft ordentlich durcheinander und war Hauptfaktor an der 7:4 Führung nach 10 Spielminuten für seine Mannschaft. Der SSV legte nun an Offensivpower zu und blieb den Gästen dicht auf den Fersen. Als zum Ende des ersten Durchgangs der Radeberger Angriffsmotor etwas nachließ, waren die Hausherren zur Stelle und konnten noch vor der Halbzeit den Ausgleich zum 16:16 herstellen.

Das Rietschener Trainerteam zeigte sich recht zufrieden mit der gezeigten Leistung im ersten Durchgang und gab nur noch Feinheiten für die zweite Halbzeit mit auf dem Weg.

Die Stahlmänner kamen bärenstark aus der Kabine und konnten mit einem 6:2-Lauf in den ersten acht Spielminuten mit 22:18 in Führung gehen. Doch die Bierstädter gaben sich noch lange nicht geschlagen und konnten beim 25:25 (47. Minute) wieder ausgleichen. Die Stahlmänner zeigten an diesem Tag ihre Resilienz und ließen sich davon nicht aus dem Konzept bringen, auch wenn eine erneute zwei Tore Führung wieder umgehend ausgeglichen werden konnte (29:29 in der 55. Spielminute). In dieser wichtigen Phase gelang dem 17-Jährigen Friedhelm Werner sein erstes Tor in der 1. Männermannschaft. Mögen noch viele weitere Treffer folgen.
Die letzten fünf Spielminuten waren an Spannung kaum zu überbieten. Der SSV konnte durch den starken Ole Chrupalla wieder in Führung gehen, was jedoch 70 Sekunden vor dem Abpfiff durch die Radeberger wieder egalisiert wurde. Im folgenden Angriff konnte der ebenfalls stark aufspielende Luca Gäbler 40 Sekunden vor Schluss einen Siebenmeter für sein Team herausholen. Der bis dahin vom Strich fehlerlose Carlos Hilke, scheiterte beim so wichtigen Siebenmeter am gegnerischen Torhüter. Glücklicherweise landete bei dieser Parade der Ball im Seitenaus, sodass der SSV im Ballbesitz blieb. Coach Domko nahm 20 Sekunden vor Abpfiff seine letzte Auszeit. Die Ansage dabei war klar: unbedingt den Ball nicht mehr hergeben und erst kurz vor Schluss, den Abschluss suchen. Schließlich hatte man ja bereits einen Punkt auf der Habenseite. Auch wenn der folgende Angriff nicht ganz perfekt bis zum Ende durchgespielt wurde, war er erfolgreich. Luca Gäbler kam erneut an den Ball und setzte sich mit seinem unwiderstehlichen 1:1 auf der Halbposition durch und knallte den Ball über den Innenpfosten ins Tor. Radeberg versuchte noch den schnellen Gegenschlag, doch die Stahlmänner waren hellwach und ließen keinen Torabschluss mehr zu. Beim 31:30 beendeten die guten Schiedsrichter Böhme/Trunsch die Partie und auf Seiten der Hausherren gab es nun kein Halten mehr.

Der „Mythos Stahlwerk“ wurde also wieder einmal bestätigt und die Stahlmänner sind damit das einzige Team in der Verbandsliga Ost, welches zu Hause in dieser Saison ungeschlagen bleibt. Nicht auszudenken, wenn man diese Leistungen auch noch auswärts abrufen würde, denn da ist der SSV tatsächlich eines der schwächsten Teams bislang. Lediglich ein Sieg konnte man auswärts feiern. Wenngleich dieser, beim Derby gegen den OHC Bernstadt, der Wichtigste war. Eine Chance bekommen die Stahlmänner im Jahr 2025 noch, um die Auswärtsbilanz aufzubessern. Beim letzten Spiel des Jahres geht es für die Rietschener zu der Oberligareserve vom HSV Dresden. Das klare Ziel ist dabei endlich den Schwung aus den Heimspielen auch auswärts auf die Platte zu bringen, um in der Fremde endlich mal wieder zwei Punkte zu entführen.

Rietschen: Wlodarcak, Weiser; Miethe 2, Werner 1, Chrupalla 6, Gäbler 5, Jeschke, Krauzick 1, Fischer, Hilke L., Kelch, Hilke C. 7/5, Lindner, Walter 1, Hänchen 4, Schulze 4